Der Labrador


Rassebeschreibung


für Labrador-Retriever

Die hier folgende Rassebeschreibung ist in großen Teilen aus der Homepage des DRC übernommen, teilweise von mir auf die Anforderungen des LCD geändert, die aber ansonsten auch für den LCD zutrifft, in dem ich züchte.
Ich habe bewusst den Part des Field-Trail-Labrador (der auf der Seite des DRC beschrieben wird) herausgelassen, damit es zu keinen Verwechslungen kommt:
Ich züchte den kräftigen, kompakten Typ Labrador, wie er im FCI-Standard beschrieben ist.


Quelle: Text:Homepage des DRC und LCD
Fotos: v.d.Strumpelburg


Der Labrador Retriever

Der Labrador
  • ist ein kräftig gebauter,
  • mittelgroßer Hund
  • mit breitem Kopf
  • und deutlichem Stop.
Ein rassetypisches Merkmal stellt die "Otterrute" dar:
  • sehr dick am Ansatz,
  • sich allmählich zur Rutenspitze hin verjüngend,
  • rundherum mit kurzem
  • dickem Fell bedeckt.
Auch das stockhaarige Haarkleid zeigt ein für diese Rasse typisches Erscheinungsbild:
  • kurz,
  • dicht,
  • hart,
  • nicht wellig,
  • mit guter Unterwolle.
Die ideale Schulterhöhe beträgt
  • für Rüden ca. 56 - 57 cm,
  • für Hündinnen ca. 54 - 56 cm.
Der Labrador wird in den Farben
  • schwarz,
  • gelb
  • und braun gezüchtet.
In einem Wurf können alle drei Farben vorkommen.
 


Das Wesen

Der Labrador ist ein aktiver und arbeitsfreudiger Hund.
Er liebt Menschen, besonders Kinder.
Untypisch und laut Standard unerwünschte Eigenschaften sind Wach- und Schutztrieb sowie Schärfe.
Wer einen scharfen, wachsamen Hund sucht, wäre von einem typischen Labrador enttäuscht.
Der Labrador möchte seinem Besitzer gefallen. Die Engländer nennen diese Eigenschaft "will to please".
Diese, auch im Rassestandard geforderte Eigenschaft zeichnet vor allem die "Field-Trial-Labradors" aus und ist in der Regel mit einem sensibleren Wesen verbunden.
 


Ausbildung
Jane

Seine vielgepriesene Leichtführigkeit bedeutet nicht, dass er sich von selbst erzieht.
Der Tatsache, dass der Labrador zu einem großen, kräftigen
Hund heranwächst, sollte man von Anfang an Rechnung tragen.
Er ist psychisch belastbar, benötigt aber meist keinen harten
Ausbildungsdrill.
Unterstützung bei der Ausbildung findet man auf den zahlreichen Übungsplätzen des DRC und LCD.
 


Geschichte
der Rasse


Die Vorfahren unseres heutigen Labradors hatten ihren
Ursprung nicht - wie vom Namen her vermutet werden könnte
- auf der gleichnamigen Halbinsel Kanadas, sondern in
Neufundland.
Es wird angenommen, dass der St.-John´s-Hund sein Urahn ist.
Die ersten wirklich gezielten Zuchtversuche mit Nachkommen
dieser St.-John´s- Hunde fanden in den achtziger Jahren des
19. Jahrhunderts in England und Schottland statt.
Um 1899 soll in einem schwarzen Wurf erstmals ein gelber Welpe geworfen worden sein.
Gelbe Welpen galten zunächst als untypisch und wurden meist getötet.
In späteren Jahren fand sowohl der gelbe als auch der braune (chocolate) Labrador seine Liebhaber.
In Deutschland wurde 1966 der erste Labradorwurf beim
VDH eingetragen.
 



Zuchtziele
und
Gesundheit


Zuchtziel im LCD und DRC ist

  • ein gesunder,
  • wesenssicherer,
  • leistungsfähiger Hund,
  • der dem FCI-Standard entspricht.

Erbliche Defekte und Krankheiten werden daher erfasst und systematisch bekämpft.
Der Labrador ist in der Regel ein gesunder Hund.
Wie aber bei den meisten Hunderassen gibt es auch bei ihm
Erbkrankheiten.

Man findet erbliche Erkrankungen des Bewegungsapparates

  • wie Hüftgelenksdysplasie (HD),
  • Ellbogendysplasie (ED)
  • und Osteochondrosis (OCD).

Hunde mit mittlerem oder schweren Grad einer Dysplasie sind im LCD nicht zuchttauglich.

Auch erbliche Augenkrankheiten wie die

  • Progressive Retina Atrophie (PRA),
  • der Hereditäre Catarakt (HC)
  • und Retinadysplasie (RD)

können vorkommen.

Zuchthunde müssen jährlich einen negativen ärztlichen Befund aller drei Augenkrankheiten vorweisen.

Das Zuchtziel "retrievertypisches Wesen" versuchen die
Züchter dadurch zu erreichen, dass sie ihren Nachwuchs
(ab dem 12. Monat oder wenn der Hund geschlechtsreif ist - beim LCD ab dem 6. Monat) an einem Wesenstest nach "Schweizer Muster" teilnehmen lassen.
Für Zuchttiere ist die Teilnahme verbindlich.

 
 


Verwendung




Der Labrador ist von Haus aus ein Jagdhund.
In England wird er vorwiegend für Arbeiten nach dem Schuss,
v. a. auf Flugwild, eingesetzt.
Der deutsche Jäger hat für ihn häufig vielfältigere Einsatzbereiche:
Er wird also z. B. auch für die Schweißarbeit bei den häufig anfallenden Totsuchen auf Schalenwild eingesetzt - oder aber zum Buschieren. Dies ist eigentlich eine typische Arbeit vor dem Schuss, die in England eher von Spaniels erledigt würde.

Als Jagdhund zeichnen den Labrador vor allem seine enorme

  • Wasserfreudigkeit,
  • seine Führigkeit,
  • seine gute Nase,
  • seine Ausdauer
  • und sein ausgeprägter Apportiertrieb aus.

Der DRC (und auch der LCD) bietet jagdlich interessierten Führern verschiedene jagdliche Prüfungen an.

Der Labrador eignet sich darüber hinaus für eine Reihe anderer Aufgaben.

So zeigt er sehr gute Leistungen

  • als Blindenführhund.
  • Auch als Rettungshund bei Katastrophen wie Erdbeben,
  • als Lawinensuchhund
  • und nicht zuletzt als Spürhund bei Polizei und Zoll

findet er Verwendung.

Obwohl als "Gebrauchshund" gezüchtet, führt heute ein großer Teil der Labradore das Leben eines reinen Familienhundes.
Tatsächlich besitzt er viele Eigenschaften, die ihn hierfür geradezu prädestinieren. Trotzdem sollten Labradorbesitzer
niemals vergessen, dass ihr Hund für ein aktives Leben voller Aufgaben gezüchtet worden ist.

Der DRC (ebenso wie der LCD) trägt dieser Tatsache Rechnung.
Er bietet auf seinen Übungsplätzen Trainingsmöglichkeiten
unterschiedlichster Art an.

Derjenige, der all dieses nicht möchte, trotzdem aber einen
Labrador kauft, sollte seinem Hund wenigstens während des täglichen Spazierganges einige, möglichst wechselnde Apportier-aufgaben stellen.

Ein Labrador, der sein Dasein ausschließlich im Vorgarten fristet oder nur zu Prestige- oder Dekorationszwecken angeschafft wurde, ist ein trauriger Labrador - und eben ein armer Hund ...

 


Anforderungen an den zukünftigen Labradorbesitzer


Der Labrador eignet sich für aktive Menschen, die weite
Spaziergänge bei jeglichem Wetter nicht scheuen; die den Labrador als richtiges Familienmitglied ansehen und bereit sind, die Zeit und Mühe zu investieren, die notwendig ist, um ihm ein rassegerechtes Leben zu ermöglichen. Nur dann kann er all seine guten Eigenschaften zeigen.
Er eignet sich keinesfalls für ausschließliche Zwingerhaltung ohne jegliche Ansprache.
Natürlich kann er (nach entsprechender Gewöhnung) auch mal
ein paar Stunden alleine bleiben.
Am liebsten möchte er jedoch mit seinen Bezugspersonen
zusammen sein.
Als Welpe und Junghund sollte der Labrador wenig Treppen steigen müssen. Er gehört zu den Hunden, die schnell wachsen und ein Gewicht erlangen, das sich bei zusätzlichen Belastungen schädigend auf die noch nicht ausgereifte Knochen auswirkt.

 

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Kastration

- ein immer wieder angesprochenes Thema -

Ich muss eines vorweg schicken: ich bin nicht generell gegen die Kastration. In zwingend notwendigen Fällen, wenn es um Leben und Tod geht, wenn es wirklich nicht anders geht, sage ich niemals etwas gegen eine Kastration ! Aber: solche Fälle sind nicht an der Tagesordnung, kommen nur sehr selten vor ! Und eine Kastration ist immer ein schwerwiegender Eingriff der mit OP und Narkose verbunden ist und sollte niemals leichtfertig durchgeführt werden !

Und: "weil man das doch so macht" und "Der lässt sich dann viel besser erziehen" oder "ich will doch eh nicht züchten" oder "sie ist nach der Läufigkeit immer scheinschwanger und "leidet"
sind keine Gründe ein Tier zu kastrieren !

Und nur kurz angemerkt: jede Hündin ist nach der Läufigkeit scheinträchtig / "scheinschwanger" ! Das ist völlig normal und gehört dazu ! Das ist keine Krankheit ! Und ich wiederhole mich hier nun zum x-ten Male: der Hund stammt vom Wolf ab. Auch wenn er noch so sehr domestiziert wurde, das kommt - zum Glück für uns Züchter - immer noch durch, ist das ganz normale Fortpflanzungsverhalten der Hunde, Instinkt zur Arterhaltung, und gehört nun mal dazu. Was natürlich auch Sinn macht: im Wolfsrudel bekommt nur die Leitwölfin Junge/Welpen, muss aber trotzdem auf die Jagd gehen. Sollte ihr irgend etwas passieren und sie nicht mehr zu ihren Jungen zurück kehren können, sind andere Hündinnen im Rudel da, die "scheinschwanger" sind und Milch bilden, damit sie dann die Aufzucht der Jungen / Welpen übernehmen können.
Auch wenn ihre Hündin nicht im Rudel lebt und keine Welpen aufzieht oder jemals aufgezogen hat (und es auch nicht soll), so ist dies trotzdem ein völlig normales, instinksicheres, Verhalten was ihnen ihre Hündin zeigt.
Und ja, ich weiß sehr wohl, das sich die eine oder andere Hündin in diese "Mutterrolle" sehr reinsteigern kann. Da liegt es an ihnen ihre Hündin abzulenken, zu beschäftigen, mit ihr zu arbeiten, ihr andere Aufgaben geben als "Mutter" zu spielen. Diese Zeit geht vorbei. Meist ist der Spuck mit dem imagienären Geburtstermin (also ca. 9 Wochen nach der Läufigkeit) vorbei.

Es gibt inzwischen sehr gute Literatur zum Thema Kastration, auch von angesehenen, namhaften Tierärzten, Verhaltenforschern und Biologen, die sich mit dem Thema und seinen Folgen auseinandergesetzt haben, die wissen von was sie reden bzw. schreiben.

Hier nur mal zwei Beispiele, die ich wirklich jedem Welpeninteressenten und auch Hundebesitzer ans Herz legen möchte, da sie auch meine Meinung wiederspiegeln:

von Udo Gansloßer und Sophie Strodtbeck, erschienen im Müller-Rischlikon-Verlag

oder die sehr interessanten Ausführungen eines praktizierenden Tierarztes in Ulm, Hr. Ralph Rückert, der dies auf seiner Homepage, in seinem Blog schreibt:

"Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel

16.10.2014

Von Ralph Rückert, Tierarzt

"Ich gehöre zu einer Generation von Tierärzten, der beigebracht wurde, eher beiläufig und ohne großes Nachdenken alles zu kastrieren, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Für einige Tierarten ist das auch nach wie vor der einzig gangbare Weg. Katzen beiderlei Geschlechts werden nun einmal erst durch die Kastration zu Haustieren. Auch Kaninchen und einige Nager können unkastriert eigentlich nicht artgerecht gehalten werden. Beim Hund waren wir aber bezüglich der Kastration nie in einer echten Zwangslage. Man kann mit entsprechendem Aufwand selbstverständlich intakte Rüden und Hündinnen völlig artgerecht halten. Andere Gründe waren ausschlaggebend: Die Prophylaxe verschiedener Erkrankungen, verhaltensmedizinische Probleme und die generelle Erleichterung der Haltung für den Besitzer. Den Vorteil der Unfruchtbarmachung hat man eher nebenbei mitgenommen. Wir lebten in der Überzeugung, dass wir den Hunden auf jeden Fall etwas Gutes tun. Diesbezüglich wird uns aber nun gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen! Wenn Sie es irgendwo laut krachen hören, könnte das der Aufprall unseres kollektiven tiermedizinischen Hinterns auf dem Boden sein.

Es ist nicht so, dass ich nicht schon seit einigen Jahren die Glocken hätte läuten hören. Immer wieder kamen Studien heraus, die den Verdacht nährten, dass die Nebenwirkungen der Kastration des Hundes bei beiden Geschlechtern weit über das hinausgingen, was wir bisher für gegeben erachtet hatten. Es handelte sich aber erstmal nur um einzelne Veröffentlichungen, die teilweise auch gleich wieder mit Gegenstudien angegriffen wurden. Nun sind aber erste sogenannte Metaanalysen im Umlauf, also Arbeiten, die die Ergebnisse mehrerer Studien zu einem Thema zusammenfassen. Auch deren Folgerungen sind nach wie vor beileibe nicht unumstritten, aber es zeichnet sich doch ein klarer Trend ab, auf den ich als Praktiker an der Front reagieren muss. "

..... weiterzulesen << hier >> und << hier >> der zweite Teil.

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